Villeroy (EZB): Frankreich muss Verschuldung jetzt angehen

Paris (Reuters) – Frankreichs Notenbankchef François Villeroy de Galhau fordert rasches Handeln, um die steigende Verschuldung des Landes in den Griff zu bekommen.

Es gebe keinen Grund, warum die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone das nicht schaffen sollte, sagte der Chef der Banque de France am Dienstag im Radiosender France Inter. “Wir müssen uns jetzt darum kümmern”, merkte Villeroy an. “Wir müssen erfolgreich sein, wir können erfolgreich sein.” Frankreichs Nachbarn, nicht nur Deutschland, sondern auch Portugal, Italien und die nordischen Länder hätten dies geschafft.

“Es gibt wirklich keinen Grund, warum Frankreich langfristig zum Nachzügler Europas werden sollte”, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). Die US-Ratingagentur Fitch hatte am Freitag wegen der politischen Krise und der zunehmenden Verschuldung ihre Bonitätsnote für das Land auf A+ von zuvor AA- gesenkt. Mit dem schlechteren Bonitätszeugnis dürften tendenziell die Kosten für die Refinanzierung der Staatsschulden zunehmen. Die Staatsverschuldung Frankreichs ist auf 113,9 Prozent der Wirtschaftsleistung gestiegen. Das Defizit war 2024 fast doppelt so hoch wie die von der EU festgelegte Drei-Prozent-Grenze.

(Reporter Benoit Van Overstraeten; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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