Berlin (Reuters) – Der bisherige Infrastruktur-Vorstand der Deutschen Bahn, Berthold Huber, und die für Digitalisierung und Technik zuständige Managerin Daniela Gerd tom Markotten werden den Staatskonzern wahrscheinlich verlassen.
DB-Aufsichtsratschef Werner Gatzer sagte am Montag in Berlin, er habe mit beiden länger telefoniert, um auszuloten, ob sie für sich eine Zukunft an anderer Stelle im Konzern sähen. “Ich denke, das ist nicht der Fall.”
Beide Posten entfallen in der Strategie von Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), die allerdings bisher noch nicht mit dem Koalitionspartner SPD abgestimmt ist. Der Konzernvorstand soll damit von acht auf sechs Ressorts verkleinert werden.
Neue Vorstandsvorsitzende soll die bisher für den Regionalverkehr zuständige Bahn-Managerin Evelyn Palla werden, neuer Chef der Infrastruktur-Tochter DB InfraGO Dirk Rompf, der Erfahrung bei Beratungsfirmen und der Bahn hat. Im Umfeld der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hieß es, der Widerstand gegen das Personalpaket sei groß, vor allem wegen Rompf. Er sei lange im Bahn-Konzern gewesen und verantwortlich für das Kaputtsparen der Infrastruktur. Die Personalien Palla und Rompf sollen am Dienstag im Aufsichtsrat der Bahn behandelt werden. Palla habe Rompf nicht ausgesucht, sagte ein Insider. Gatzer betonte derweil, er sei sehr zuversichtlich, dass Palla gewählt werde.
Der Aufsichtsratsvorsitzende ergänzte, das Auswahlverfahren für den vakanten Posten des Finanzvorstands sei weit fortgeschritten. Palla werde als künftige Chefin hier jetzt eingebunden.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)