ARCHIV: Neue EU-Geldwäschebehörde: Aufsicht über 40 Institute noch unklar

Wien (Reuters) -Die neue EU-Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche (AMLA) hat noch nicht festgelegt, welche 40 Finanzinstitute sie ab 2028 direkt beaufsichtigen wird. “Meine ehrliche Antwort darauf ist, dass wir es noch nicht wissen”, sagte die Chefin der in Frankfurt angesiedelten Behörde, Bruna Szego, am Dienstag bei einer Konferenz der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) in Wien. Die Antwort hänge von drei Elementen ab, die noch entwickelt werden müssten: ein Risikomodell zur Steuerung der Auswahl, die genaue Ausgestaltung der Aufsicht in Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden sowie der Aufbau einer zentralen Datenbank. Die Entwicklung dieser Komponenten werde in enger Absprache mit den Mitgliedstaaten bis ins Jahr 2026 andauern.

Die Gründung der AMLA ist eine Reaktion auf eine Reihe von Geldwäscheskandalen in der EU, bei denen die bisher zersplitterte Aufsicht an ihre Grenzen stieß. Frankfurt hatte sich im Februar in einem Wettbewerb gegen acht andere europäische Städte als Sitz durchgesetzt. Ziel der Behörde ist die Schaffung eines einheitlichen europäischen Aufsichtssystems.

“Die AMLA markiert ein neues Kapitel im Kampf der EU gegen Finanzkriminalität”, sagte Szego. Ziel sei es, die Bürger zu schützen, indem Rahmenbedingungen, Zusammenarbeit und Instrumente gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gestärkt würden. Die Behörde hat seit ihrer Gründung ihren Sitz in Frankfurt bezogen, erste Führungsstrukturen etabliert und 55 Mitarbeiter eingestellt. Bis zum Jahresende solle die Belegschaft auf 120 Mitarbeiter mehr als verdoppelt werden.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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