Bundesregierung prüft weiter Minderheitsbeteiligung an Tennet

Berlin (Reuters) – Die Bundesregierung prüft nach dem angekündigten Teilverkauf der deutschen Tochter des Stromnetzbetreibers Tennet an Finanzinvestoren weiterhin eine eigene Minderheitsbeteiligung.

Das Bundeswirtschaftsministerium begrüßte am Mittwoch die von der niederländischen Regierung gefundene Lösung. “Tennet Deutschland steht vor signifikanten Investitionsbedarfen, um den Netzausbau in Deutschland voranzubringen”, sagte ein Sprecher in Berlin. Es sei zu begrüßen, dass nun sichergestellt werde, dass das Unternehmen mit ausreichend Eigenkapital ausgestattet sei. “Wir prüfen weiterhin eine Minderheitsbeteiligung entsprechend der Vorgabe des Koalitionsvertrags.” Dieser sehe vor, dass die Bundesregierung strategische Beteiligungen im Energiesektor und damit auch bei Netzbetreibern prüfe.

Tennet ist mit mehr als 14.000 Kilometern an Leitungen der größte Betreiber von Hochspannungsnetzen in der Bundesrepublik. Die niederländische Regierung hatte zuvor mitgeteilt, dass sie einen Anteil von 46 Prozent an der deutschen Tochter des Netzbetreibers für bis zu 9,5 Milliarden Euro an ein Konsortium aus Finanzinvestoren verkaufe. Tennet muss im Zuge der Energiewende in den kommenden Jahren die Stromnetze mit Milliardensummen modernisieren und ausbauen.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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