Danzig/Frankfurt (Reuters) – Die Staaten der Europäischen Union (EU) wollen sich für eine überarbeitete Förderung der heimischen Chip-Industrie einsetzen.
Sämtliche EU-Mitglieder hätten sich der “Semicon Coalition” angeschlossen, teilte die niederländische Regierung am Montag mit. Sie hatte die Initiative im Frühjahr angestoßen, die zunächst nur von einigen Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Italien unterstützt wurde.
Die EU hatte im Jahr 2023 den “Chips Act” verabschiedet. Dieser sollte 43 Milliarden Euro für den Ausbau der Halbleiter-Produktion mobilisieren, um den weltweiten Anteil in Europa gefertigter Computerchips bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Dieses Ziel ist dem Europäischen Rechnungshof zufolge wegen mangelnder Investitionen unerreichbar. Zwar baut der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC ein neues Werk in Dresden, der kriselnde US-Konzern Intel gab dagegen seine Pläne für eine “Megafab” in Magdeburg und weitere europäische Projekte auf.
Aus diesem Grund drängen Politiker, Branchenverbände und Halbleiterfirmen seit längerem auf einen “Chips Act 2.0”. Sie wollen unter anderem die Förderung auf die Entwicklung hochmoderner Prozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) und von Quantencomputern ausweiten.
(Bericht von Nathan Vifflin und Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)