Berlin (Reuters) – Die Preise für Gas und Strom sind für die privaten Haushalte in Deutschland im ersten Halbjahr gesunken.
Gas verbilligte sich für Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2024 um 1,2 Prozent auf durchschnittlich 12,13 Cent je Kilowattstunde, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Für Strom zahlten sie mit 39,92 Cent je Kilowattstunde 3,1 Prozent weniger. Trotz des jüngsten Rückgangs liegen die Preise aber weiter deutlich über dem Niveau vor der Energiekrise, die durch den Ukraine-Krieg ausgelöst wurde. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021, dem Zeitraum vor dem russischen Angriff auf die Ukraine, kostete Gas für Haushalte 77,6 Prozent mehr.
Grund für die Entlastung zwischen Januar und Juni waren niedrigere Kosten für Energie und Vertrieb. Diese sanken um 9,2 Prozent bei Gas und 9,7 Prozent bei Strom. Der Rückgang fiel damit stärker aus als der Anstieg bei den staatlich regulierten Preisbestandteilen. So stiegen die Belastungen durch Steuern, Umlagen und Abgaben für Gaskunden unter anderem wegen der erhöhten Gasspeicherumlage und der CO2-Steuer.
Für Nicht-Haushalte wie Unternehmen und Behörden entwickelte sich der Gaspreis gegenläufig. Sie mussten im Schnitt 6,3 Prozent mehr bezahlen als im zweiten Halbjahr 2024. Der Strompreis für diese Gruppe sank hingegen um 5,9 Prozent.
Die Wirtschaft fordert von der Bundesregierung eine Entlastung bei den Energiepreisen, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen zu stärken. Die Koalition müsse “zügig spürbare Entlastungen bei Abgaben, Energiekosten und Bürokratie” einleiten, betonte jüngst Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)