Wien (Reuters) – Die österreichischen Kernaktionäre des Baukonzerns Strabag haben nach juristischem Druck aus Russland eine Klage gegen die russische Aktionärin Rasperia zurückgezogen.
Die bei einem Schiedsgericht in Amsterdam eingereichte Klage sei zurückgenommen worden, teilte Strabag am Dienstag mit. Hintergrund ist ein russischer Gerichtsantrag, mit dem eine Strafzahlung von mehr als einer Milliarde Euro gegen die Raiffeisen Bank International (RBI) drohte.
Rasperia hatte im Juni bei einem Gericht in Kaliningrad beantragt, den Strabag-Kernaktionären und der RBI juristische Verfahren außerhalb Russlands zu verbieten. Bei Verstößen sollte eine Strafzahlung von 1,09 Milliarden Euro fällig werden, die bei der russischen Tochterbank der RBI eingetrieben werden sollte. Die österreichischen Aktionäre hatten ihrerseits im Oktober 2024 in Amsterdam geklagt. Sie wollten damit Vorkaufsrechte aus einem früheren Syndikatsvertrag ausüben.
Zu den österreichischen Kernaktionären gehören der Versicherer Uniqa, die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien und die Privatstiftung von Strabag-Gründer Hans Peter Haselsteiner. Sie halten zusammen rund 59 Prozent. Rasperia Trading, die zumindest früher dem sanktionierten Oligarchen Oleg Deripaska zugeordnet wurde, hält 24,1 Prozent an der Strabag. Deren Aktien seien weiterhin eingefroren und alle Optionen würden geprüft, teilte Strabag mit.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)