Berlin (Reuters) – Der Rückgang der deutschen Erzeugerpreise hat sich im September verlangsamt.
Die Hersteller gewerblicher Produkte – von Nahrungsmitteln bis hin zu Industriegütern – verlangten durchschnittlich 1,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im August hatte es mit minus 2,2 Prozent den stärksten Rückgang seit Mai 2024 gegeben. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für September nur ein Minus von 1,5 Prozent erwartet.
Für die Verbraucher sind das potenziell gute Nachrichten. In der Statistik werden die Preise für Produkte von Herstellern geführt, bevor sie etwa in den Groß- und Einzelhandel kommen. Sie ist deshalb ein früher Signalgeber für die allgemeine Inflation. Verbraucher mussten im September 2,4 Prozent mehr bezahlen für Waren und Dienstleistungen als ein Jahr zuvor – womit die Inflationsrate den höchsten Stand in diesem Jahr erreichte. Viele Experten rechnen mit einer sinkenden Teuerungsrate in den kommenden Monaten.
“Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren auch im September 2025 die niedrigeren Energiepreise”, erklärten die Statistiker. Sie fielen um 7,3 Prozent niedriger aus. Dabei sanken die Erdgaspreise mit 10,7 Prozent besonders stark. Strom kostete 10,2 Prozent weniger, während für Fernwärme 2,5 Prozent weniger verlangt wurde. Leichtes Heizöl kostete dagegen 5,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, während Kraftstoffe 2,7 Prozent teurer wurden. Klammert man Energie aus, stiegen die Erzeugerpreise im September um 0,9 Prozent zum Vorjahresmonat.
Nahrungsmittel verteuerten sich um 3,8 Prozent. Deutlich teurer wurden etwa Kaffee mit plus 27,6 Prozent und Rindfleisch mit plus 34,8 Prozent. Butter kostete dagegen 5,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Billiger als im Vorjahresmonat wurden auch Zucker (-36,2 Prozent) und Schweinefleisch (-2,3 Prozent).
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)