Merz stützt EU-Ambitionen der Westbalkan-Staaten

London/Berlin (Reuters) – Kanzler Friedrich Merz unterstützt den EU-Kurs der Westbalkan-Staaten. “Ich möchte es noch einmal betonen: Diese Länder, die wir Westbalkanstaaten nennen, gehören zu uns”, sagte er nach einer Konferenz im Rahmen des sogenannten Berliner Prozesses am Mittwoch in London.

Er habe den Vertretern dieser Staaten gesagt, dass sie als Mitglieder in der EU willkommen seien. “Wir begegnen uns als gleichberechtigte Partner, und das ist keine Kleinigkeit innerhalb dieser Region, die eben immer noch auch vom Schatten der Vergangenheit eingeholt wird, in der es immer noch nationalistische, spaltende Rhetorik gibt.”

Er rief besonders Serbien und Kosovo auf, ihre Differenzen zu überwinden. “Es ist an der Zeit, dass diese beiden Länder die eingegangenen Verpflichtungen vollständig umsetzen”, sagte er. Merz betonte, dass es jedes Land selbst in der Hand habe, ob und wann es der EU beitreten könne. “Reformen in diesen Ländern sind der Schlüssel hierzu. Als Europäische Union können wir und werden wir hier keinen Rabatt gewähren.”

Die nächste Konferenz, die auch der Zusammenarbeit zwischen den Westbalkan-Staaten dient, soll kommendes Jahr in Montenegro stattfinden. Der Beitrittsprozess mit den sechs Ländern Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien und Nordmazedonien geht nur schleppend voran. Immer wieder versuchen auch China, Russland und die Türkei, in der Region Einfluss auszuüben.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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