Düsseldorf/Frankfurt (Reuters) – Überraschender Abgang bei Thyssenkrupp Steel Europe: Inmitten der Verhandlungen über einen Verkauf des Unternehmens an den indischen Konzern Jindal Steel International tritt Insidern zufolge Stahlchef Dennis Grimm ab.
Der 46-jährige Manager verlasse den Konzern, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die “Bild”-Zeitung hatte zuvor berichtet, Hintergrund seien Differenzen mit Konzernchef Miguel Lopez über die Strategie. Thyssenkrupp und Thyssenkrupp Steel Europe wollten sich dazu nicht äußern. Damit bleibt die künftige Führung des größten deutschen Stahlkonzerns offen.
Grimm hatte erst Ende August 2024 die Position des Vorstandssprechers bei Thyssenkrupp Steel Europe übernommen – zunächst interimsweise, die Bestätigung durch den Aufsichtsrat erfolgte Ende September. Vorausgegangen war ein Zerwürfnis seines Vorgängers Bernhard Osburg mit Konzernchef Lopez. Für Streit zwischen dem Mutterkonzern und der Tochter sorgt unter anderem die Frage, wie hoch die Mitgift für die Stahlsparte sein soll. So muss geklärt werden, wie die Finanzierung der milliardenschweren Pensionsverpflichtungen geregelt werden soll.
Die Führungskrise bei Thyssenkrupp Steel Europe platzt in eine Zeit, in der die seit Jahren schwächelnde Stahltochter an Jindal Steel International verkauft werden könnte. Die Prüfung der Bücher werde rasch vorangetrieben, hatten Insider Reuters in der vergangenen Woche gesagt. Die Zukunft des Stahlunternehmens ist seit Jahren ungewiss. Bis zu 11.000 der rund 27.000 Stellen sollen abgebaut oder ausgelagert werden.
(Bericht von Tom Käckenhoff und Christoph Steitz. Redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











