Chip-Krise: Zulieferer Aumovio bereitet Kurzarbeit vor

Frankfurt (Reuters) – Der Autozulieferer Aumovio bereitet an seinem Standort Villingen wegen Lieferausfällen und geringerer Produktion bei seinen Kunden Kurzarbeit vor.

“Wir können bestätigen, dass wir uns am Standort in Villingen angesichts der vorherrschenden Lieferengpässe auf mögliche Kurzarbeit vorbereiten”, erklärte ein Sprecher des Unternehmens, das kürzlich von Continental abgespalten wurde, am Donnerstag. Die Produktion müsse im Falle anhaltender Lieferausfälle oder einer reduzierten Produktion bei den Autobauern flexibler gesteuert werden. Aumovio äußerte sich nicht zum Grund der Lieferprobleme, nach einem Bericht des “Manager Magazin” liegt es aber an Versorgungsengpässen mit Halbleitern des Herstellers Nexperia. Dieser stellte aufgrund des Handelskonflikts zwischen China und den USA kürzlich Chip-Ausfuhren aus China ein.

Aumovio produziert an dem betroffenen Standort im Schwarzwald Elektronik und Software für automatisierte Fahrfunktionen oder Bremsen. Fachmedien zufolge waren dort im vergangenen Jahr rund 1200 Mitarbeitende beschäftigt.

Die neue Chip-Krise gefährdet die Produktion in der gesamten Autoindustrie, weil Nexperia einen hohen Marktanteil hat. Das chinesisch kontrollierte Unternehmen aus den Niederlanden fertigt zwar Standardprodukte, dennoch gibt es nicht viele alternative Produzenten. Eine Umstellung auf andere Halbleiter könnte außerdem mit zeitaufwendigen Tests und Zertifizierungen verbunden sein.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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