Berlin (Reuters) -Der Chef der Airbus<AIRG.DE>-Militärsparte Airbus Defence and Space fordert die Branche angesichts der angespannten geopolitischen Situation zur Vorsorge auf. Es gehe nun darum, “unter anderem auch Rohstoffe und Komponenten auf Lager” zu halten, sagte Michael Schöllhorn der “Süddeutschen Zeitung” laut Vorabbericht, “so wie es im Kalten Krieg auch schon der Fall war”. Man müsse nun “eine gewisse Grundreserve verfügbar halten, auch wenn das Geld kostet”.
Viele Rohstoffe für Europas Industrie kommen aus China, Halbleiter in großen Mengen aus Taiwan. Auf die Frage, wie lange die Unternehmen weiter produzieren könnten, wenn Rohstoffe aus China ausblieben, sagte Schöllhorn: “Wir haben das Risiko bereits länger im Auge.” Insgesamt sei die Branche heute “schon besser aufgestellt als vor drei Jahren, aber noch lange nicht da, wo wir sein müssten”. Auch die Unternehmen müssten dazu “ihren Teil beitragen”. Denn sollte es zu einem bewaffneten Konflikt kommen, hätte Europa nicht viel Zeit. “Das Ziel müsste sein, einen Krieg möglichst rasch zu gewinnen, nicht zuletzt, um die Leidenszeit einer Bevölkerung zu minimieren”, sagte Schöllhorn. Daher müsse man “sicherstellen, dass ein solcher Konflikt in wenigen Wochen zu Ende ist und wir dabei nicht verloren haben”. Auf einen “fünfjährigen Abnutzungskrieg” sei man “nicht vorbereitet”.
Zudem bekräftigte Schöllhorn das Bekenntnis zum Luftkampfsystem FCAS, warnte aber vor einem möglichen Alleingang des Partners Dassault. Angesichts der Sicherheitslage müsse das Projekt zudem deutlich vor 2040 fertiggestellt werden. Auch bezeichnete er die geplante Fusion der Satellitensparten von Leonardo, Thales und Airbus als “überlebenswichtig”, um im globalen Wettbewerb mit den USA und China zu bestehen.
(Bericht von Bettina Cosima Larrarte. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











