Berlin (Reuters) – Die Preise von Wohnimmobilien in Deutschland legen zu und können einer Studie zufolge im Jahr 2027 neue Höchststände erreichen.
Im dritten Quartal verteuerten sich Eigentumswohnungen um durchschnittlich 1,2 Prozent zum vorangegangenen Vierteljahr, die für Einfamilienhäuser um 1,3 Prozent, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Donnerstag zu seiner Untersuchung mitteilte. Verglichen mit dem Vorjahresquartal zogen die Preise für Eigentumswohnungen um 2,7 Prozent an, die für Einfamilienhäuser um 4,3 Prozent, während die für Mehrfamilienhäuser um 0,4 Prozent fielen.
“Bei Fortsetzung der Steigerungsraten des aktuellen Quartals würden die Immobilienpreise erst Ende 2027 ein neues Allzeithoch erreichen”, sagen die Forscher voraus. Im bundesweiten Durchschnitt lagen Eigentumswohnungen knapp zehn Prozent, Einfamilienhäuser fast zwölf Prozent und Mehrfamilienhäuser rund 25 Prozent unter ihren Höchstständen von 2022. “Unter dem Strich sehen wir eine moderate, aber stabile Aufwärtsbewegung bei den Immobilienpreisen”, sagte IfW-Experte Jonas Zdrzalek.
Die Zahl der Transaktionen stieg kräftig: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erreichten die Zuwächse im Sommer teilweise den zweistelligen Bereich. Am deutlichsten ist das Plus bei Eigentumswohnungen, wo 14 Prozent mehr Kaufabschlüsse getätigt wurden. “Die steigende Zahl an Transaktionen zeigt, dass sich viele Marktteilnehmer offenbar mit den aktuellen Bedingungen arrangiert haben”, sagte Zdrzalek. Verglichen mit den Jahren 2019 bis 2021, die die Spitze des Immobilienbooms abbilden, lagen die Transaktionszahlen nur noch wenig darunter. Bei Einfamilienhäusern lagen sie sogar fünf Prozent darüber.
In den acht größten Städten verlief die Entwicklung uneinheitlich. Im Quartalsvergleich am deutlichsten stiegen die Preise in Düsseldorf (+1,6 Prozent), Leipzig (+1,0 Prozent) und Stuttgart (+0,6 Prozent). In Frankfurt am Main stagnierten sie, in Köln gingen sie um 1,0 Prozent zurück. Für Berlin, Hamburg und München lagen für das dritte Quartal noch keine vollständigen Daten vor. Demnach markierten die Preise in Leipzig ein neues Rekordhoch von knapp einem Prozent über dem Höchststand des Immobilienbooms Mitte 2022. In den anderen Metropolen notierten sie noch teils deutlich darunter.
“Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch”, sagte Zdrzalek. “Für die nahe Zukunft deuten die meisten Indikatoren auf weiter steigende Preise hin, trotz der vermutlich anhaltend hohen Finanzierungszinsen.”
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)











