Kreise: Bundesregierung unterstützt Brasiliens Idee für Waldschutz-Fonds

Berlin (Reuters) – Vor der Reise von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zum Weltklimagipfel hat die Bundesregierung ihre grundsätzliche Unterstützung für einen von Brasilien vorgeschlagenen Fonds zum Schutz der Regenwälder signalisiert.

Die Höhe einer finanziellen Beteiligung daran blieb am Donnerstag in Regierungskreisen in Berlin aber offen. “Der Kanzler findet diese Finanzierungsinitiative sehr interessant”, hieß es in den Kreisen. Man begrüße daher die Idee des “Tropical Forest Forever Fund” (TFFF) nicht nur, sondern unterstütze sie. “Aber wir müssen den konkreten Finanzierungsbeitrag noch einen Moment offen lassen”, hieß es in den Kreisen weiter.

Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) hatte am Mittwoch bereits darauf verwiesen, dass es in der Regierung intensive Beratungen über die konkrete Finanzierung gebe. Der TFFF ist ein Thema bei der Weltklimakonferenz COP30, die kommende Woche im brasilianischen Belém anläuft. Erträge aus dem geplanten Milliardenfonds sollen dem Erhalt der Tropenwälder dienen. Die Finanzierung ist bislang offen.

In den Regierungskreisen hieß es, bisher wolle sich Brasilien mit einer Milliarde Dollar beteiligen und Indonesien voraussichtlich in gleicher Höhe. Derzeit seien vor allem finanztechnische Fragen für den Fonds zu klären, der bei der Weltbank angesiedelt würde. Die Idee dahinter sei, mit den Erträgen Regenwälder vor der Abholzung zu schützen statt Wiederaufforstungsprojekte zu finanzieren.

Vor der Weltklimakonferenz in Belem kommen dort am Donnerstag und Freitag Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zusammen. Merz nimmt am Freitag daran teil. Vorgesehen ist nach Angaben aus Regierungskreisen auch ein Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva, der die Idee des Waldschutz-Fonds angestoßen hatte.

Mit seiner Reise wolle der Kanzler auch ein Zeichen setzen, “dass wir weiter multilateral zusammenarbeiten müssen, um den Klimaschutz zu unterstützen”, hieß es in Regierungskreisen. Dies gelte gerade auch mit Blick darauf, dass die USA aus dem Pariser Klimaschutz-Abkommen ausgestiegen seien und keine hochrangigen Vertreter zur Klimakonferenz angemeldet hätten. Klimaschutz sei ein zentrales Anliegen der Bundesregierung, unter den Bedingungen der Wettbewerbsfähigkeit und Technologieoffenheit.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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