Bitkom-Umfrage – Ukraine-Krieg und Lieferengpässe hemmen Digitalisierung

Berlin (Reuters) – Die politische Weltlage aus Ukraine-Krieg, globalen Lieferengpässen, steigenden Energiekosten und hoher Inflation verpasst der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft einer Umfrage zufolge einen Dämpfer.

Die in der Corona-Krise erzielten Fortschritte dürften nun nicht verpuffen, forderte Bitkom-Präsident Achim Berg am Montag. “Digitalisierung ist das beste Mittel für Widerstandsfähigkeit und Resilienz gegenüber Krisen jeder Art.” Laut einer Umfrage unter mehr als 600 Unternehmen erwarten 95 Prozent der Befragten, dass Störungen in den Lieferketten die Digitalisierung bremsen. 92 Prozent sorgten sich wegen der hohen Inflation und 78 Prozent wegen der Energiepreise. 57 Prozent sind der Meinung, dass der russische Angriff auf die Ukraine hierzulande die Digitalisierung zurückwirft.

Trotz der in der Pandemie erzielten Fortschritte sehen sich der Umfrage zufolge zwei Drittel der Unternehmen als Nachzügler bei der Digitalisierung. Nur 32 Prozent halten sich für Vorreiter. Noch kritischer sind die Firmen bei der Gesamtbetrachtung: Da sehen nur zwei Prozent Deutschland im weltweiten Vergleich bei der Digitalisierung als führend an. Zumindest 24 Prozent verorten die Bundesrepublik in der Spitzengruppe, während ein Drittel Deutschland im Mittelfeld ausmacht. Das Mittelfeld dürfe nicht der Anspruch sein, mahnte Berg.

(Bericht von Nadine Schimroszik. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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