Honda machen Kosten für E-Autos und Chip-Krise zu schaffen

Tokio (Reuters) – Hohe Einmalkosten für Elektroautos, die Absatzflaute in China und die Auswirkungen des Mangels an Nexperia-Chips belasten den japanischen Autobauer Honda.

Für das bis März 2026 laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern nun nur noch mit einem Betriebsgewinn von 550 Milliarden Yen (3,65 Milliarden Dollar), wie er am Freitag mitteilte. Das sind 21 Prozent weniger als die zuvor anvisierten 700 Milliarden Yen. Im abgelaufenen Quartal von Juli bis September brach der Betriebsgewinn um ein Viertel auf 194 Milliarden Yen ein.

Die Senkung der Jahresprognose schließt eine Belastung von 150 Milliarden Yen durch den Mangel an Chips des niederländischen Herstellers Nexperia ein, der auch zahlreichen anderen Autobauern zu schaffen macht. Honda hatte deswegen vergangene Woche die Produktion in einem Werk in Mexiko ausgesetzt und den Betrieb in den USA und Kanada angepasst. In der Woche vom 21. November solle die Produktion wieder normal anlaufen, sagte Honda-Vizechef Noriya Kaihara.

Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres verbuchte die Pkw-Sparte von Honda einen operativen Verlust. Dies lag zu einem großen Teil an Einmalaufwendungen für Elektrofahrzeuge in Höhe von 224 Milliarden Yen. Das Unternehmen senkte zudem sein Ziel für den Anteil von E-Autos am weltweiten Absatz im Jahr 2030 auf 20 Prozent von zuvor 30 Prozent. Auch die Konkurrenz aus China setzt Honda zu. In Südostasien habe sich der Wettbewerb durch den Markteintritt chinesischer Autobauer verschärft, sagte Kaihara. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern nun mit einem Absatz von 925.000 Fahrzeugen in Asien einschließlich China nach zuvor angepeilten 1,09 Millionen.

Honda bezifferte die erwarteten Belastungen aus den höheren US-Zöllen auf 385 Milliarden Yen, 65 Milliarden Yen weniger als zuvor geschätzt. Die Zölle dürften zwar in Kraft bleiben, aber Honda profitiere von einer hohen Produktionsrate in Nordamerika, sagte Kaihara.

Auch sonst läuft es für Honda nicht rund: Der Konzern musste am Freitag in den USA 406.290 Fahrzeuge zurückrufen. Grund ist ein Produktionsfehler, der dazu führen kann, dass sich die Räder mit Aluminiumfelgen lösen, wie die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA mitteilte. Der Rückruf betrifft bestimmte Civic-Modelle der Baujahre 2016 bis 2021.

(Bericht von Daniel Leussink, geschrieben von Myria Mildenberger; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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