Milliardenauftrag – Siemens baut bis zu 200 S-Bahn-Züge für die Schweiz

München (Reuters) – Siemens hat den Zuschlag für einen Milliardenauftrag aus der Schweiz erhalten.

Der Münchner Industriekonzern liefert in den 2030er-Jahren bis zu 200 neue Doppelstockzüge für die S-Bahnen in der Region Zürich und in der Westschweiz. Siemens Mobility habe das “gemäß Beschaffungsrecht vorteilhafteste Angebot” abgegeben, teilten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) am Freitag mit. Sie bezifferten das Investitionsvolumen auf zwei Milliarden Franken. Der deutsche Konzern setzte sich in der Ausschreibung gegen den schweizerischen Hersteller Stadler Rail durch, der von einer “großen Enttäuschung” sprach.

Von 116 fest bestellten Siemens-Zügen sollen 95 im Zürcher S-Bahn-Netz zum Einsatz kommen, der Rest rund um den Genfer See. Zudem sicherten sich die SBB die Option auf 84 weitere Züge, wenn das Streckenangebot rund um Zürich ausgebaut werde. In dem seit 1990 bestehenden Zürcher S-Bahn-Netz kommen zurzeit sowohl Doppelstockzüge von Siemens als auch von Stadler Rail zum Einsatz. Seit 2006 fahren dort Siemens-Züge, seit 2012 auch die KISS-Doppelstockzüge von Stadler. Die neu bestellten, jeweils 150 Meter langen Züge mit 540 Sitzplätzen böten deutlich mehr Platz, erklärte die SBB.

SBB-Chef Vincent Ducrot zufolge wird Siemens die Züge in seinem Werk in Krefeld bauen, wie die Boulevardzeitung “Blick” aus einer Pressekonferenz berichtete. Stadler Rail hatte auf eine Produktion in der Schweiz “gemeinsam mit über 200 Zuliefer-Betrieben” gesetzt. Das Unternehmen baut Züge in Bussnang im Thurgau und in St. Margrethen bei St. Gallen.

(Bericht von Alexander Hübner, Mitarbeit: Oliver Hirt in Zürich, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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