Wien (Reuters) – Der Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine blickt nach einem leicht höheren Gewinn im ersten Halbjahr verhalten auf die zweite Geschäftsjahreshälfte.
An der Prognose für das Gesamtjahr 2025/26 (per Ende März) hält der Vorstand fest: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll um bis zu 15 Prozent auf 1,4 bis 1,55 Milliarden Euro steigen, wie das Linzer Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Aktie legte an der Wiener Börse um rund vier Prozent auf 33,5 Euro zu.
Für die kommenden Monate sei von einer “Fortsetzung der konjunkturellen Abschwächung in einigen wesentlichen Wirtschaftssegmenten” auszugehen, warnte der Konzern. Während die Nachfrage aus der Eisenbahn- und Luftfahrtindustrie robust bleibe, sei in konjunktursensiblen Bereichen wie der Bau- und Maschinenbauindustrie eine Stagnation zu erwarten. In der Autoindustrie bleibt die Lage laut Voestalpine zweigeteilt: Die Komponentensparte leidet unter schwacher Produktion in Europa, die Nachfrage nach Stahlblechen ist stabil.
Im ersten Halbjahr stieg das Ebitda leicht auf 722 Millionen Euro (Vorjahr: 718) und übertraf Analystenerwartungen. Der Nettogewinn legte um 8,6 Prozent auf 199 Millionen Euro zu, gestützt durch den Wegfall negativer Sondereffekte aus dem Vorjahr. Der Umsatz sank um 5,6 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich um rund 600 Millionen auf zwei Milliarden Euro. Die Mitarbeiterzahl sank um gut vier Prozent auf 49.600, vor allem wegen des Verkaufs von Buderus Edelstahl und der Reorganisation im Automotive-Bereich.
Voestalpine will angesichts der unsicheren Aussichten die laufende Restrukturierung fortsetzen. Betroffen sind unter anderem deutsche Standorte für Autokomponenten und die Sparte High Performance Metals. Am Standort Kindberg könnten wegen US-Zöllen und niedriger Ölpreise Kapazitätsanpassungen nötig werden. Eine Entscheidung soll bis Jahresende fallen.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











