Rom/Mailand (Reuters) – Die italienische Regierung will Insidern zufolge ihren verbliebenen Anteil an der heimischen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) vorerst behalten.
Zugleich setze sie auf eine Fusion, um zu einem späteren Zeitpunkt auszusteigen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Doch zunächst wolle man die Integration der kürzlich übernommenen Mailänder Rivalin Mediobanca abwarten. Danach halte die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni weiter an einer Fusion fest, bevorzugt mit der Banco BPM. Die beiden Institute lehnten eine Stellungnahme ab.
Ein früherer Plan für eine Verschmelzung von MPS mit der BPM war im November vergangenen Jahres gescheitert, nachdem die Großbank UniCredit ein Übernahmeangebot für BPM vorgelegt hatte. Dieses Vorhaben der UniCredit, die 29 Prozent der Commerzbank kontrolliert und zudem mit einer Übernahme des Frankfurter Geldhauses liebäugelt, ist inzwischen vom Tisch. Als alternativer Fusionspartner für BPM gilt die französische Credit Agricole, die bereits mit 20,1 Prozent der größte BPM-Aktionär ist.
Eine Fusion wäre jedoch von der Zustimmung der Regierung in Rom abhängig, die über besondere Vetorechte (“Golden Powers”) bei strategisch wichtigen Unternehmen wie Banken verfügt. Obwohl diese eine Fusion von MPS und BPM favorisiere, gebe es keine rechtliche Grundlage, um einen Zusammenschluss mit der französischen Bank zu blockieren, sagten die Insider. Reuters hatte bereits im September gemeldet, dass Credit Agricole Berater für ihre Italienstrategie engagiert hat und Gespräche mit Regierungsvertretern über einen möglichen Zusammenschluss ihres Italiengeschäfts mit der BPM geführt hat.
Der italienische Staat hatte die in Schieflage geratene MPS im Jahr 2017 vor dem Zusammenbruch bewahrt und dafür einen Anteil von 68 Prozent erhalten. Seither wurde die Beteiligung durch Aktienplatzierungen und zuletzt durch die teilweise mit neuen Aktien bezahlte Übernahme von Mediobanca durch MPS reduziert. Der verbleibende Anteil von 4,9 Prozent erfüllt bereits die mit der EU-Kommission vereinbarten Auflagen zur erneuten Privatisierung.
(Bericht von Giuseppe Fonte, Valentina Za und Andrea Mandala, geschrieben von Philipp Krach; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











