Berlin (Reuters) – Die Deutsche Marine modernisiert ihre Überwasserschiffe mit einem neuen Kampfsystem aus Kanada im Wert von mehr als einer Milliarde Euro.
Deutschland kauft das System CMS 330 von Lockheed Martin Canada, das als Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) das “IT-Herzstück” der Schiffe bildet, wie beide Staaten am Montag mitteilten. Ein entsprechendes Regierungsabkommen sei am 14. November unterzeichnet worden, hieß es in einer Mitteilung der Bundeswehr. Das Projekt soll die bisher unterschiedlichen IT-Systeme auf den deutschen Schiffen und Booten vereinheitlichen. Das FüWES verknüpft die operativen und technischen Untersysteme eines Schiffes.
Das System wurde ursprünglich für die kanadische Marine entwickelt und wird von dieser eingesetzt. “Das Projekt markiert einen zentralen Meilenstein für die Vereinheitlichung der Technik, digitale Zukunftsfähigkeit der maritimen Streitkräfte gemeinsam mit dem Nato-Partner Kanada”, teilte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit. Der kanadische Handelsminister Maninder Sidhu erklärte: “Die Wahl des CMS 330 durch die Deutsche Marine ist ein Beleg für unsere erstklassigen Verteidigungstechnologien und den Wert von Regierungsabkommen.”
Die Kooperation mit dem Nato-Partner Kanada umfasst den Angaben zufolge neben dem Kauf auch die gemeinsame Weiterentwicklung, Kostenteilung und operative Zusammenarbeit, was die Interoperabilität innerhalb der Nato stärken soll. Das Vorhaben ist auf rund 25 Jahre angelegt. Ab dem Jahr 2027 sollen die ersten Schiffe und Boote umgerüstet werden. Langfristig sollen alle bestehenden und künftigen Überwassereinheiten mit dem System ausgestattet werden.
(Bericht von Jasper Ward, Christian Martinez und Scot W. Stevenson, redigiert von Philipp Krach.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











