HDE sieht funktionierenden Wettbewerb in der Lebensmittelbranche

Düsseldorf (Reuters) – Im deutschen Einzelhandel mit Lebensmitteln gibt es nach Einschätzung des Branchenverbandes HDE ausreichend Konkurrenz unter den großen Handelsketten.

“Der Wettbewerb im Lebensmittelhandel funktioniert”, sagte HDE-Vizepräsident Björn Fromm am Freitag und reagierte damit auf Aussagen der Monopolkommission, die in einem Gutachten eine steigende Marktkonzentration im Einzelhandel beklagt hatte. “Die hohe Konzentration in vielen Bereichen ist aus wettbewerblicher Sicht besorgniserregend”, hatte die Kommission kritisiert.

Die Entwicklungsorganisation Oxfam erklärte, die Marktmacht der Supermärkte und dominanter Lebensmittelkonzerne sei zu groß geworden. Die Rechnung dafür zahlten Landwirtschaft und Verbraucher. Das Bundeskartellamt müsse eingreifen.

Die damalige Bundesregierung hatte im Zuge der Bauernproteste 2024 die Monopolkommission mit der Untersuchung beauftragt. Sie ist unabhängig und berät die Bundesregierung und den Gesetzgeber in Fragen der Wettbewerbspolitik, des Wettbewerbsrechts und der Regulierung.

Die Kommission beklagt in ihrem Sondergutachten ein Oligopol im Lebensmitteleinzelhandel. “Die Edeka-Gruppe, Rewe-Gruppe, Schwarz-Gruppe und Aldi-Nord und Aldi-Süd (vereinen) große Teile des Marktes auf sich”. Die Marktkonzentration sei “in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gestiegen – nicht zuletzt durch zahlreiche Fusionen”. Gleichzeitig hätten sich die durchschnittlichen Gewinnmargen erhöht. Auch seien die Endverbraucherpreise spürbar gestiegen. Zugleich bauten die Ketten ihre Macht etwa über eigene Produktionsstätten auf die Ebene der Hersteller aus.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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