Frankfurt (Reuters) – Die geplatzte Übernahme eines Anteils am deutschen Gasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) ist nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums eine gemeinsame Entscheidung aller Beteiligten gewesen.
Die Kaufinteressenten, der italienische Gasnetzbetreiber Snam und dessen indirekter Anteilseigner State Grid, sowie der Verkäufer ADIA hätten den Schritt gemeinsam beschlossen, teilte das Ministerium am Freitag auf Anfrage mit. State Grid ist ein chinesischer Staatskonzern.
Snam hatte im April zugestimmt, einen Anteil von 24,99 Prozent an der OGE-Muttergesellschaft Vier Gas Holding von einer Sparte des Staatsfonds ADIA aus Abu Dhabi zu erwerben. Das Geschäft wurde jedoch vor einer Woche nach einer längeren Prüfung durch die Bundesregierung abgesagt. Insider hatten Reuters zuvor gesagt, die Bundesregierung sei besorgt über die Beteiligung des chinesischen Staatskonzerns State Grid an einem wichtigen Teil der kritischen Energieinfrastruktur Deutschlands.
Das Ministerium erklärte, das Außenwirtschaftsrecht erlaube die Prüfung von Investitionen durch Nicht-EU-Unternehmen, wenn die öffentliche Ordnung oder Sicherheit eingeschränkt werden könnte. “Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, ausländische Investitionen, die unseren nationalen Interessen widersprechen, in kritische Infrastruktur und in strategisch relevanten Bereichen, effektiv zu verhindern.” In diesem Fall sei nur die geplante indirekte Investition durch State Grid geprüft worden.
(Bericht von Chris Steitz, geschrieben von Christian Krämer, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)











