Frankfurt (Reuters) – Der Pharmakonzern Novartis richtet seine Produktion in der Schweiz neu aus und streicht dabei rund 550 Stellen.
Der Stellenabbau betrifft das Werk in Stein bei Basel. Dort will Novartis die Herstellung von Tabletten und Kapseln sowie die Verpackung steriler Arzneimittel bis Ende 2027 einstellen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Gleichzeitig kündigte Novartis Investitionen von mehr als 100 Millionen Dollar in seine Schweizer Standorte an. 80 Millionen Dollar sollen in den Ausbau der siRNA-Produktion am Standort Schweizerhalle fließen, wo bis Ende 2028 etwa 80 neue Arbeitsplätze entstehen. Weitere 26 Millionen investiert der Konzern in die Produktion steriler Darreichungsformen in Stein.
“Um eine wettbewerbsfähige Produktion in der Schweiz aufrechtzuerhalten, müssen wir uns darauf fokussieren, in innovative Herstelltechnologien und einen hohen Grad an Automatisierung zu investieren”, erklärte Novartis-Produktionschef Steffen Lang. Die Ankündigung stehe nicht im Zusammenhang mit den bekannt gegebenen Investitionen in den USA, betonte er. “Wir investieren weiterhin in der Schweiz, und unsere Standorte hier produzieren nach wie vor für über 120 Länder.” Novartis hatte im Frühjahr angekündigt, in den kommenden fünf Jahren 23 Milliarden Dollar in neue Forschungs- und Produktionskapazitäten in den USA zu investieren, um Medikamente “in den USA für die USA” herzustellen.
Mit den jetzigen Anpassungen würden beide Standorte als Kompetenzzentren für innovative Produktion weiterentwickelt. Stein solle sich künftig auf sterile Darreichungsformen und Zelltherapien konzentrieren. Novartis kündigte Unterstützung für die betroffenen Beschäftigten an – unter anderem über einen Sozialplan, Frühpensionierungen und ein Jobcenter. Die geplanten Änderungen stünden noch unter dem Vorbehalt von Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern. Weltweit beschäftigt Novartis mehr als 78.000 Mitarbeiter, 10.000 davon in der Schweiz.
(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)










