Doha (Reuters) – Der Streit zwischen der Bundesregierung und Katar über die Fußball-Weltmeisterschaft wird nach Darstellung des arabischen Staates keine Auswirkungen auf die Geschäftsbeziehungen haben.
Energieminister Saad al-Kaabi sagte am Montag der Nachrichtenagentur Reuters, er sei schockiert über die Bemerkungen von Wirtschaftsminister Robert Habeck zu dem Turnier. “Die Äußerungen, die Herr Habeck wieder gemacht hat, sind nicht hilfreich für die Beziehungen, aber unsere Geschäfte werden weiterlaufen”, sagte Kaabi, der auch Chef von QatarEnergy ist. “Die Unternehmen in Deutschland werden hervorragend geführt und wir haben eine großartige Beziehung.” Es sei sein Job, QatarEnergy von der Politik abzuschirmen.
Habeck hatte Medienberichten zufolge vergangene Woche erklärt: “Die Idee, die Fußballweltmeisterschaft bei wie viel Grad in Katar abzuhalten, ist einfach eine bekloppte Idee schon immer gewesen und kann eigentlich nicht anders als durch Korruption erklärt werden.” Katars Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani hatte Anfang November eine “Doppelmoral” in Berlin kritisiert. Der Unmut in Doha hatte sich dabei an Äußerungen von Innenministerin Nancy Faeser entzündet, die unter anderem Sicherheitsgarantien für die LGBT-Community verlangt hatte. Katars staatlicher Energiekonzern QatarEnergy will zum weltgrößten Händler von verflüssigtem Erdgas (LNG) aufsteigen, Deutschland sucht nach Alternativen zu russischem Erdgas.
(Bericht von Andrew Mills und Maha El Dahan; Geschrieben von Scot W. Stevenson; Redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)